Living gardens beschäftigt sich mit verschiedenen Graden der Dissoziation und den Beziehungen,
die das so Aufgespaltene über verschiedene Koordinaten hinweg miteinander eingeht. Während sich im konkreten Klangmoment verschieden weit zerlegte, einander entgegengesetzte Partikel begegnen (die sich aus ihrer Reibung mitunter gegenseitig „verdampfen“ oder „verflüssigen“), setzt ihre dissoziative Spannung nicht selten auch generative Energien für den musikalischen Fortgang frei, der wiederum von anderen Stadien des formalen Prozesses gebrochen und konterkariert wird. Das Stück ergibt sich aus der Überlagerung verschiedener Beziehungsflächen, in denen sich um so mehr zusammenschließt, je mehr im einzelnen aufgelöst wird.
Charlotte Seither
