Ausgangspunkt für Flow war die Überlegung, den Verlauf der Flötenstimme in verschiedene Spaltklänge zu zerlegen und die beiden Streicher als Verlängerung der Teiltöne ins Lineare zu verstehen. Es sollte also kein Trio unter drei gleichberechtigten Partnern sein, sondern ein Stück für Flöte mit „zwei Unterschatten“, in dem sich die drei Instrumente zu einem einzigen, übergeordneten Spaltklang zusammen schließen. Im Verlauf der Arbeit zeigte sich jedoch, dass mich die Brechung dieses Zustandes, das Herausschlagen einzelner Instrumente, weit mehr zu interessieren begann als der eigentliche Zusammenschluss, so dass sich die Verhältnisse zunehmend umkehrten. Ich revidierte das Stück und verschob die Verhältnisse von Mal zu Mal, bis es schließlich die vorliegende Form gefunden hatte – die Anwesenheit beider, ineinander geschobener Zustände zugleich.
Charlotte Seither